Vom Spiessbürger zum gespiessten Bürger
Prolog zum Werk Nr107
«Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir, von uns selbst nicht aufgehalten» — Roger Willemsen
Man ist von Spießern nicht nur umgeben, man sieht leider auch täglich beim Blick in den Spiegel einen. Niemand mag das zugeben, meint doch der Spottbegriff «Spiessbürger» heutzutage einen Menschen, der sich dem Fortschritt verschliesst und geistig rückständig ist. Das war nicht immer so! Ein Spiessbürger zu sein war ursprünglich aller Ehren wert und bezeichnete einen tapferen Bürger, der sich mit seinem Spiess zu wehren wusste. Das war im Mittelalter…
Wie wir modernen Spiessbürger zu gespiessten Bürgern wurden, wofür sich das Corona-Virus als Schwarzer Peter geradezu anbietet, und warum wir für die Spiessbürger von damals eine Lanze werden brechen müssen — all dies war hier der inspirierende Stoff für des Kunstwerkers heiter vergebenes Tun. Und so freue ich mich sehr, Ihnen das WERK NR107 SPIESSBÜRGER mit weiteren Bildern, Werkdaten und einem Kommentar von W. Studer vorstellen zu können.
Mara/Feb 2020