Fremdschämen
Walter Studer mit einem weitereren Beitrag aus der Rubrik «Lyrik gegen den Wahn»
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Die Enigmatik der Fremdschämerei Heieiei
Von meinem iPhone frisch geschämt
verschämt sich der Fremdschämer
verfremdschämend befremdschämig
um Kopf und Scham dem
Schamberechtigten ins Schambuch
und dem Bekanntschämer ein
Pingpong auf die geschämige
Schnauze, denn — ja denn: NEIN DEM
FREMDSCHÄMER! Er ist ein sich
opfernder Dieb, dessen Profit eine
neu-alte Rose an die Wand als Pfand
aus seiner Hand in diesem Land
schon immer bekannt verläuft im
Sand wie alt bekannt es ist die
Schand die ausser Rand und Band
ein Symbiont ein jeglicher Scham
sich fand und band auf ewig bannt
so endet ungalant das schaurig-
schändlich-schöne Schpiel koscht
gar nicht viel nur den Verschtand
und frisch und fromm gleich
aufgeschprungen der Scham auf
ihren krummen Rücken und hü und
hott die Schporen in die fetten
Flanken die wilde Hatz auf
Ungedanken hölt schneller jeden
Schtein als schteter Wassertropfen.
© Walter Studer
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Walter Studer schreibt regelmäßig bei «kunst & wach» unter der Rubrik «Lyrik gegen den Wahn»