Kulturschwund, Kapitulation und Vergeltung
Prolog zum Werk Nr22
Ich freue mich, Ihnen ein neues Werk aus dem Werkraum Deutung bekanntgeben zu können: <Nr22 Standing Ovation>
Ziemlich ernst gemeint
Das Werk basiert auf einer ziemlich ernst gemeinten Geschichte von Kulturschwund, Kapitulation und Vergeltung, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Zum Werk
Zur Werkseite <Nr22 Standing Ovation> mit weiteren Bildern, Werk-Daten und einem Kommentar von W. Studer
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Walter
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Standing Ovation, oder wie man zumindest früher in Deutsch sagte stehende Ovation oder stehender Beifall, bezeichnet jene Form von Applaus, der aufgrund einer fulminanten Darbietung, die das Publikum buchstäblich aus den Sitzen reisst, spontan und eben stehend erfolgt. Stehende Ovationen sind trotz deren tendenzieller Inflation bei den Protagonisten jeglicher Art beliebt. Selbst übertriebene Komplimente sind den Adressaten eben Balsam auf die ewig bangen und erfolgssüchtigen Seelen. Das ist menschlich und eigentlich ganz gut so.
Wenn dann aber diese stehende Ovation zur sich narzisstisch selbst hochjubelnden Dauererektion und zur ewig Klimax heischenden Attitüde verkommt, dann lieber Marcel ist — leider — die Zeit für dein jüngstes Werk gekommen: der sich selbst beleuchtende und selbst erzeugende ewige Dauerständer, dieses Un-Denkmal eines zunehmend fehl entwickelten Eros.
Lasst uns also ob deiner “Leuchtlatte” nicht in stehenden Beifall hinein verblöden! Lasst uns Schmunzeln — und uns dabei auch ein wenig selbst an der Nase nehmen!
Sandra A.
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Danke für diesen Beitrag! Könnte es nie so gut formulieren obwohl mich das auch stört. Das gleiche ist doch das standartmässige Rauspfeifen für eine Zugabe nach einem Konzert. Das hat sich auch schon ausgeleiert.
Markus
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Recht hast du, Ein ernstes Problem… cool gelöst! Musste laut lachen. Woher hast du all die Ideen nur. Bitte weitermachen
Martin
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Wieder eine originelle Skulptur! Bei Standing Ovation ist es wie bei anderen Gruppenphänomenen: Es gibt keine befriedigende Lösung, wie man sich verhalten soll. Entweder man unterwirft sich dem Kollektiv, schwimmt mit dem Strom, eventuell gegen die eigene Überzeugung, eckt dafür nicht an — oder man tut, was man für richtig hält, steht zu seiner Meinung, mit dem Risiko, als Sonderling ausgegrenzt zu werden. Bei einem Konzert allerdings ist letzteres nicht so von Bedeutung…