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Ich bin dann mal weg

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr51 Närrische Öffnung

Nr51 När­ri­sche Öffnung

(stu) Auf dem Geviert des dem Kunst­wer­ker Mara eige­nen weis­sen Sockels wie zufäl­lig leicht schräg und um weni­ges geschif­tet aus­ge­legt ein ein­fa­ches KREUZ, ein Kru­zi­fix ohne den Gekreu­zig­ten. Und eben­so zufäl­lig eini­ge Bluts­trop­fen, die sich bei nähe­rem Hin­se­hen als völ­lig undra­ma­ti­sche dafür aber wit­zig ein­ge­setz­te Pri­se KONFETTI erweist. Das Kreuz, abso­lu­tes Sym­bol der Chri­sten­heit, des Heils­ge­sche­hen und des Ver­spre­chens eines jeden Tod über­win­den­den ewi­gen Lebens als Fast­nachts­scherz und Kar­ne­vals­re­qui­sit? Ist Mara ein kunst­wer­kend zu Wer­ke gehen­der Got­tes­lä­ste­rer, der, trotz sei­ner sacht iro­ni­schen und grosso modo unta­de­li­gen Gestal­tung, erkennt­lich das ver­un­glimpft, was vie­len Hei­lig ist […]

 

Der Vater des Gedankens ist sein Sohn

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr48 Schweine vor die Perlen geworfen

Nr48 Schwei­ne vor die Per­len geworfen

(stu) Wo immer Schwei­ne sich mani­fes­tie­ren, sind die sprich­wört­li­chen Per­len, jene Per­len, die, wie es scheint welt­weit und zu Hauf in ste­ti­gem Akkord vor die Schwei­ne gewor­fen wer­den, nicht weit […]

 

Cochonnerie

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr42 Senkrechte Schweine

Nr42 Senk­rech­te Schweine

(stu) Der Psych­ia­ter führt einen Ror­schach­test durch. Der Pro­band asso­zi­iert bei jedem der unter­schied­li­chen Klecks­bil­der das Glei­che, näm­lich eine wil­de Sex­or­gie. Der Psych­ia­ter, eini­ger­ma­ßen ver­dutzt, fragt den Pro­ban­den, was denn mit ihm los sei. Der Pro­band, nun eben­falls ver­dutzt und leicht empört zum Psych­ia­ter: “Aber sie haben mir doch alle die­se Schwei­ne­reien gezeigt”!

Die Kunst liegt im Auge der Betrach­ter, stellt man mit Recht fest. Die Schwei­ne­rei offen­sicht­lich auch – und in vor­ge­ge­be­nen Fall des neus­ten Wer­kes des Kunst­wer­kers, den SENK­RECH­TEN SCHWEI­NEN, gilt dies in dop­pel­ter Wei­se, ist doch die­ses Werk ein sol­ches der Kunst und zugleich eine Schwei­ne­rei oder, im Ton etwas ele­gan­ter und weni­ger kru­de, eine COCHON­NE­RIE, die zudem inso­fern das Poten­tial zur hin­ter­sin­ni­gen Pikan­te­rie in sich trägt, als der Urhe­ber ja auch Psych­ia­ter ist. Ein Werk also, das – genau­so wie der ein­gangs zitier­te Witz – grund­sätz­lich und sozu­sa­gen zum Vor­aus Wahr­heit in sich trägt, die uns hier unbe­dingt als Pro­fi­laxe gegen die all­ge­meine Faul­heit des Den­kens und dito Humor­lo­sig­keit ärzt­lich ver­schrie­ben wird. […]

 

Mottfeuer

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr39 Ein herausragender Kopf

Nr39 Ein her­aus­ra­gen­der Kopf

(stu) In die­ser Zeit nun, die kei­nes­wegs und nie­mals und durch nichts zu defi­nie­ren ist, kommst du, Kunst­wer­ker Mara, als künst­le­ri­sch schlaf­wan­delnd Tref­fen­der mit dei­nem neus­ten Kunst­werk – gleich­sam dem Kin­de rei­nen Her­zens und dem blin­den Seher, die ja, wie wir alle, auch dem dümms­ten Bau­ern und sei­ner gröss­ten Kar­tof­fel nahestehen.

Die­ses Opus zeigt der unmit­tel­ba­ren Wahr­neh­mung einen mensch­li­chen Kopf, der, offen­sicht­lich fein­säu­ber­lich abge­trennt, in einem jener hüb­schen weis­sen Pfei­ler­so­ckel, die dem Publi­kum als Basen etli­cher dei­ner Wer­ke bereits bekannt sind, der­art ein­ge­gos­sen wur­de, dass nur­mehr das Schä­del­dach bzw. der sorg­fäl­tig gekämm­te Haar­schopf des­sel­ben sicht­bar ist […]

 

Ein freundlich Licht von Aussenseitern

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr21 Ins beste Licht ge(d)rückt

Nr21 Ins beste Licht ge(d)rückt

(stu) Die­se beson­ders gelun­gene Licht­skulp­tur ist nicht nur ein schö­nes Stück Kunst­werk, son­dern auch ein sehr paten­tes Stück Werk­kunst. Wie so oft, so kann auch hier der Kunst­wer­ker Mara sei­ne prak­ti­sche Ader und sei­ne gefä­chert vor­han­de­nen hand­werk­li­chen Fähig­kei­ten nicht ver­leug­nen, ist die­se Skulp­tur doch, nebst­dem sie eine zeit­ge­schicht­lich und poli­ti­sche Aus­sage per­fekt klar und doch ohne Mora­lin ver­mit­telt, ein aus­ge­spro­chen exzel­len­tes Raum­licht, eine mil­de Lam­pe also, die zudem als schier uner­schöpf­li­ches Depot für Schreib­ge­räte der mensch­li­chen Ver­gess­lich­keit gege­be­nen­falls ent­ge­gen­kom­men mag […]